Bericht: Bund will an Beherbergungsverbot festhalten
Archivmeldung vom 14.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bund will offenbar an dem umstrittenen Beherbergungsverbot bei Reisen im Inland festhalten. Das geht aus einem Entwurf der Beschlussvorlage für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder hervor, über den das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) berichtet.
"Bund und Länder fordern eindringlich alle Bürgerinnen und Bürger auf, nicht erforderliche innerdeutsche Reisen in Gebiete und aus Gebieten heraus, welche die Grenze 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage übersteigen, zu vermeiden", heißt es in dem Papier.
"Sie weisen ferner darauf hin, dass in der Mehrheit der Bundesländer die Beherbergung für Reisende aus Hotspots einen negativen Test voraussetzt." Das entspricht der bisherigen Beschlusslage. Die meisten Bundesländer hatten am vergangenen Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
In dem Beschlusspapier-Entwurf wird ausdrücklich die Dringlichkeit hervorgehoben, den Anstieg der Infektionszahlen wieder zu stoppen. "Wir haben es nun in der Hand, das Infektionsgeschehen in Deutschland positiv zu beeinflussen", heißt es in dem Dokument. Dies setze aber "große Entschlossenheit und den Willen der Gesellschaft als Ganzes" voraus. "Diese Aufgabe hat auch eine historische Dimension", heißt es in dem Papier weiter. "Die Staaten, denen es gelingt, die Infektionskontrolle zu erhalten, werden wirtschaftlich und sozial besser durch die Krise kommen und damit auch eine erheblich bessere Ausgangslage nach der Krise haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur