Wagenknecht wirft Scholz Kontrollverlust in eigener Partei vor
Archivmeldung vom 16.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSahra Wagenknecht wirft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Debatte um das Sicherheitspaket vor, keine Kontrolle mehr über die eigene Partei zu haben.
"Das Land entgleitet dem Kanzler schon lange, jetzt entgleitet ihm auch
noch die SPD-Bundestagsfraktion", sagte die Vorsitzende des nach ihr
benannten Bündnisses der "Welt". "Dass der Juso-Vorsitzende die
Abgeordneten regelrecht ermutigt, gegen das ohnehin schon von den
Ampel-Parteien entkernte und weitgehend wirkungslose Sicherheitspaket zu
stimmen, kann man nur so verstehen, dass inzwischen sogar die eigenen
Leute des Kanzlers überdrüssig sind und Neuwahlen herbeisehnen."
Das
sogenannte Sicherheitspaket der Ampel-Koalition wurde nach dem
tödlichen Messerangriff von Solingen auf den Weg gebracht. Die
Bundesregierung will darin unter anderem das Waffenrecht verschärfen,
Leistungen für ausreisepflichtige Migranten kürzen und den Kampf gegen
Islamismus stärken. Dagegen regte sich zuletzt Widerstand in der SPD.
Juso-Chef Philipp Türmer rief SPD-Abgeordnete auf, gegen das
Sicherheitspaket der Ampel zu stimmen.
Wagenknecht wirft den
Sozialdemokraten vor, die Sorgen der Bevölkerung in der
Migrationspolitik nicht ernst zu nehmen. "Die Realitätsverweigerung der
Asylrebellen ist bemerkenswert: Italien lagert ab sofort Asylverfahren
nach Albanien aus, Polen hat die Hand an der Asyl-Notbremse und Teile
der Ampel sträuben sich gegen jede noch so minimale Reaktion auf
Gewaltverbrechen wie in Solingen", so die BSW-Chefin.
Wagenknecht
forderte Konsequenzen, sofern der Widerstand in der SPD nicht behoben
werden könnte. "Wenn es dem Kanzler nicht gelingt, seine Fraktion am
Freitag geschlossen hinter sich zu bringen, sollte er die
Vertrauensfrage stellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur