Grimm sieht Schuldenpakete als "Förderprogramm für die AfD"
Die Nürnberger Ökonomin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm sieht in dem von Union und SPD geplanten Schuldenpaket eine "Teufelsspirale" für den Bund und ein "Förderprogramm für die AfD".
Der "Bild" (Montagsausgabe) sagte Grimm, im regulären Bundeshaushalt
gebe es durch die Änderung an der Schuldenbremse und das neue
Sondervermögen zusätzliche Ausgabenspielräume von bis zu 30 Milliarden
Euro pro Jahr.
"Ich befürchte, dass dieses Geld vorwiegend für
den Konsum ausgegeben wird, zum Beispiel für mehr Mütterrente, die
Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer und zur Vermeidung von Reformen. So
gerät Deutschland in eine gefährliche Teufelsspirale: Die Bürger
gewöhnen sich an Leistungen, der Staat wird sie aber dauerhaft nur über
immer neue Schulden finanzieren können." Grimm warnte, es gebe jetzt
keinen Spardruck mehr.
Sie befürchte außerdem, dass die neuen
Schuldenpakete ökonomisch "nur ein Strohfeuer auslösen", sagte Grimm der
"Bild". Das stärke am Ende Parteien wie die AfD. 2026 und 2027 könnten
die Schuldenpakete "zu zusätzlichem Wachstum von 0,6 oder 0,7
Prozentpunkten führen. Aber wenn es keine echten Strukturreformen gibt,
beispielsweise bei Steuern, Rente und Bürokratie, dann steigt das
Produktionspotenzial nicht." Ab 2028 drohe dann wieder ein Anstieg der
Inflation. "Das ist eine brisante Mischung dann vor der nächsten
Bundestagswahl: wenig Wachstum, hohe Inflation - ein gefährliches
Förderprogramm für die AfD", sagte Grimm der "Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur