Sieling sieht Widerstand in SPD gegen Gabriel
Archivmeldung vom 15.02.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) rechnet nicht damit, dass Sigmar Gabriel Außenminister bleiben kann. "Ich glaube, dafür ist der Widerstand in der Partei zu groß", sagte Sieling der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe).
Die abfälligen Äußerungen Gabriels über den zurückgetretenen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz seien "ein weiterer Tropfen auf einen sowieso schon sehr heißen Stein" gewesen, sagte Sieling. "Dadurch haben sich noch mehr Leute von ihm distanziert." Sieling fürchtet, dass Gabriel dennoch weiter für Unruhe in der SPD sorgen könnte. Gabriel wisse zwar vermutlich um sein bevorstehendes Ende als Spitzenpolitiker. "Nur bedeutet die Tatsache, dass er es weiß nicht unbedingt auch, dass er es akzeptiert."
Andrea Nahles räumt Sieling gute Aussichten auf den SPD-Parteivorsitz ein. Er glaube nicht, dass Nahles` Ambitionen auf das Amt dadurch gelitten hätten, dass anders als zunächst geplant nicht sie, sondern Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz die Partei nach dem Rücktritt von Martin Schulz kommissarisch führt. Nahles sei vom Parteivorstand mit einem "sehr guten Ergebnis" für das Amt der SPD-Vorsitzenden nominiert worden. "Das zeigt die hohe Wertschätzung, die sie in der Partei mittlerweile erfährt", sagte Sieling. "Das war ja in der Vergangenheit durchaus auch umstritten."
Den Gegenkandidaten von Nahles gibt Sieling hingegen kaum Erfolgschancen. "Ich will niemandem zu nahe treten, aber ich sehe keine ernsthafte Herausforderer. Ich bin nicht einmal sicher, ob die Oberbürgermeisterin aus Flensburg ihre Kandidatur aufrecht hält", sagte Sieling der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur