SPD will ihre Minister bis 5. Mai benennen
Die SPD will ihre Minister für die mögliche künftige Bundesregierung erst deutlich später als die Union bekannt geben. "Spätestens am 5. Mai wird es von unserer Seite Klarheit geben", sagte der Parteivorsitzende Lars Klingbeil der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe).
Voraussetzung ist, dass zuvor die rund 358.000 stimmberechtigen
Mitglieder der Partei mehrheitlich dem mit der Union ausgehandelten
Koalitionsvertrag zustimmen. Die Abstimmung endet am 29. April um
Mitternacht. "Wenn das Ergebnis des Mitgliedervotums da ist, machen wir
uns an die personelle Aufstellung", sagte Klingbeil. "Ich bin mir
sicher, dass die Mehrheit der Mitglieder zustimmen wird."
Bisher
war davon ausgegangen worden, dass die SPD ihre Liste für das Kabinett
kurz nach der Bekanntgabe des Mitgliedervotums über den mit der Union
ausgehandelten Koalitionsvertrag bekannt gibt, das Ergebnis soll am 30.
April verkündet werden. Die Union will ihre Minister laut SZ
wahrscheinlich am Montag (28. April) und damit womöglich eine Woche vor
der SPD bekanntgeben. An diesem Tag findet ein Kleiner Parteitag der CDU
in Berlin statt, der den Koalitionsvertrag billigen soll. Auch bei der
CSU wird mit einer Verkündigung ihrer Besetzungen an diesem Tag
gerechnet.
Gemäß des Koalitionsvertrags stehen der CDU sieben
Ministerposten zu, der SPD ebenfalls sieben und der CSU drei. Friedrich
Merz (CDU) will sich am 6. Mai im Bundestag zum Kanzler wählen lassen,
an dem Tag würden dann auch die neuen Minister vereidigt.
Bei der
SPD könnte der Co-Vorsitzende Lars Klingbeil als Vizekanzler und
Bundesfinanzminister Teil der neuen Bundesregierung werden. Auch die
Co-Vorsitzende Saskia Esken, mit der er die Ressortbesetzungen klären
muss, werden Ambitionen auf ein Ministeramt nachgesagt. Allerdings gibt
es dagegen erhebliche Vorbehalte in der Partei, bis in das Präsidium
hinein. In ihrem Landesverband Baden-Württemberg sprach zuletzt der
dortige SPD-Generalsekretär Esken die Eignung für ein Bundesministeramt
ab.
Klingbeil sagte auf die Frage, ob Esken eine gute Ministerin
wäre: "Saskia Esken ist von der Parteibasis gewählte Parteivorsitzende.
Am Ende müssen wir ein starkes Team aufstellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur