Bayern-SPD-Chefin Kohnen stellt sich gegen geschlossene Asylzentren
Archivmeldung vom 03.07.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttSPD-Vize Natascha Kohnen hat dem Kompromissvorschlag der Union im Asylstreit eine klare Absage erteilt. "Geschlossene Lager lehnen wir ab", sagte Kohnen, die auch bayerische Landeschefin ihrer Partei ist, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Natürlich sind wir bereit, sachliche Vorschläge auch in der Sache zu prüfen. Aber die SPD ist nicht verpflichtet, etwas einfach mitzutragen, damit die CSU ihre Propaganda-Hülsen bekommt", sagte die Sozialdemokratin.
"Ich finde es wahnsinnig, dass die CSU wochenlang die Bundesregierung und Europa gefährdet und dann kommen die paar unverständlichen Sätze heraus", so Kohnen weiter. Sie frage sich, was eigentlich die Begründung dafür sei, dass die CSU ihre bisherige Politik glaube verschärfen zu müssen, so Kohnen. "Die Asylzahlen sinken. Insofern betrachte ich das als einen Vorschlag der Union, bei dem quasi alle Fragen offen bleiben und die Beteiligten erstmal für Klarheit sorgen müssen." Die Spitzenkandidatin im bayerischen Landtagswahlkampf forderte mehr Humanität in der Migrationspolitik. "Ich will eine menschliche Flüchtlingspolitik! Wir dürfen nicht naiv sein, aber wir müssen auch morgens noch in den Spiegel schauen können", sagt sie. "Ich will nicht, dass meine Tochter mich eines Tages fragt: Wo warst Du, als das Mittelmeer zum Massengrab wurde", so Kohnen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur