SPD-Vize Steinbrück: SPD soll jetzt das Kleinklein hinter sich lassen
Archivmeldung vom 02.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, hat in seiner Partei nach dem Nürnberger Zukunftskonvent "den klaren Willen" erkannt, "sich zusammen zu schließen und wieder gemeinsam nach vorn zu kämpfen".
In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte er: "Die SPD hat in ihrer Geschichte immer kämpfen müssen. Jetzt müssen wir das Kleinklein hinter uns lassen, kräftig in die Hände spucken und gemeinsam nach vorn marschieren." Dabei räumte Steinbrück ein, dass SPD-Politiker in der jüngeren Vergangenheit selbst die Stichworte geliefert hätten, die seine Partei in der Öffentlichkeit negativ haben erscheinen lassen. "Es hat viele Stichworte und Stichwortgeber gegeben, das stimmt. Diese wurden dann zusätzlich von den Medien gern dreifach und vierfach verstärkt." Seine Partei sollte sich in Zukunft an dem orientieren, was die SPD-Kandidaten für das Bundespräsidentenamt vorgegeben habe: "Man darf gelegentlich auch um Entscheidungen ringen und man muss nicht von vornherein einer Auffassung sein - Gesine Schwan hat das sehr eindrucksvoll in ihrer Rede dargelegt", sagte Steinbrück. "Es ist an uns, uns nicht ständig an diesen Medienberichten zu orientieren, sondern das zu machen, was wir für richtig halten: Politik für die Menschen in unserem Land." Mit Blick auf die weitere Zusammenarbeit in der großen Koalition warb Steinbrück dafür, jüngste kritische Einlassungen der Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden zur SPD, die sich unter anderem mit der Rolle der stellvertretenden SPD-Chefin Andrea Nahles befassten, nicht aufzubauschen. "Ach Gott. Das ist doch ein normaler politischer Schlagabtausch. Daraus entsteht doch keine Krise der Koalition", sagte Steinbrück. "CDU und CSU werden bei uns gelegentlich auch Stellungnahmen finden, die nicht als Florettkampf empfunden werden und uns geht das gelegentlich auch so. Aber davon ist doch die grundsätzliche Arbeit in der großen Koalition nicht berührt."
Quelle: Leipziger Volkszeitung