CSU will nicht den nächsten Bundesverkehrsminister stellen
Der künftige Bundesverkehrsminister wird wohl nicht aus der CSU kommen. "Markus Söder hat bereits klargestellt, dass die CSU andere Schwerpunkte hat", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) der "Süddeutschen Zeitung". Die CSU werde nach der Wahl nicht den Verkehrsminister stellen. Aus Bernreiters Sicht gibt es noch eine zweite Partei, die nicht zum Zuge kommen sollte: "Ein Grünen-Verkehrsminister ist für mich unvorstellbar", sagte er.
Der CSU-Politiker ist seit dem 1. Januar 2025 Vorsitzender der
Verkehrsministerkonferenz (VMK) und wird die Bundesländer in den
kommenden zwei Jahren bei verkehrspolitischen Themen koordinieren. In
seiner Amtszeit will er unter anderem die verlässliche Finanzierung der
Infrastruktur über einen Infrastrukturfonds erreichen. "Ich glaube, dass
man bei vielen Leistungen wie dem Bürgergeld Einsparungen vornehmen
kann. Und dann muss man halt sehen, dass man es für die richtigen Dinge
einsetzt. Und wir müssen privates Kapital akquirieren."
Sein
zweites großes Thema für die kommenden zwei Jahre ist die Erhöhung der
Regionalisierungsmittel für die Länder. "Wir brauchen dringend mehr
Geld, dafür werde ich kämpfen. Sonst können wir die Aufgabe, die uns der
Bund übertragen hat, nicht mehr wahrnehmen", sagte Bernreiter. Für den
Schienenpersonennahverkehr sind in Deutschland die Bundesländer
zuständig.
Auch mit dem Deutschlandticket kann es aus Bernreiters
Sicht so nicht weitergehen. "Der Bund hat das Ticket auf den Tisch
gelegt. Wenn er es weiter haben will, soll er es weiter finanzieren. Und
zwar allein", sagte er. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz sieht das
anders: Er rechnet zwar mit "schwierigen Verhandlungen", plädiert aber
für eine gemeinsame Finanzierung von sowohl Bund als auch Ländern.
Aktuell subventionieren beide Seiten das Ticket mit je 1,5 Milliarden
Euro.
"Wir werden in den Koalitionsverhandlungen sehen, wo wir
rauskommen", sagte Bernreiter. Er sei nicht grundsätzlich gegen das
Ticket: "Ich bin eigentlich der Retter des Deutschlandtickets." Er sieht
jedoch zahlreiche Konstruktionsfehler - und eine ausstehende
Grundsatzentscheidung: "Freibier für alle oder eine funktionierende
Infrastruktur?"
Quelle: dts Nachrichtenagentur