BKA-Chef fordert "Zeitenwende" der inneren Sicherheit
Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, fordert eine "Zeitenwende" der inneren Sicherheit. In einem Gastbeitrag für den "Spiegel" warnt Münch: "Die Sicherheitslage wird sich weiter verschärfen. Es ist Zeit, zu handeln."
Spionage und Sabotage, Extremismus und Terrorismus, Cybercrime und
Organisierte Kriminalität - es gebe keinen Phänomenbereich, der dem BKA
nicht Grund zur Sorge biete. "Diese Lage erlaubt nur eine
Schlussfolgerung: Wir brauchen eine echte Zeitenwende auch für unsere
Sicherheitsbehörden. Innere und äußere Sicherheit dürfen nicht mehr
separiert gedacht werden", so Münch.
Nötig sei unter anderem eine
bessere Ausstattung der Polizei, etwa um die kryptierte Kommunikation
von Verbrechern überwachen zu können. "Wir müssen uns befähigen, große
Datenmengen oder angegriffene IT-Infrastrukturen zu analysieren. Dabei
können Instrumente der Künstlichen Intelligenz helfen." Das gehe nur mit
"Verstärkungen im Personal- und Sachhaushalt".
Auch
gesetzgeberisch gebe es Nachholbedarf: "Längst überfällig ist die Zeit
ohnehin für die IP-Adressenspeicherung, einen Teil der sogenannten
Vorratsdatenspeicherung." Man brauche eine zeitlich begrenzte,
verpflichtende Speicherung von IP-Adressen. "Quick Freeze, also das
nachträgliche Einfrieren von Daten, seit Jahren als vermeintliche
Alternative zur Datenspeicherung in der politischen Diskussion, hilft
hier genau null", so Münch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur