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Studie: Internetnutzer politisch immer desinteressierter

Archivmeldung vom 10.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Der Wahlkampf bekommt Gegenwind (Symbolbild)
Der Wahlkampf bekommt Gegenwind (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Internetnutzer in Deutschland sind in einem Zeitraum von 15 Jahren politisch immer desinteressierter und uninformierter geworden. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Trug anfangs die zunehmende Verbreitung des Internets dazu bei, dass die Menschen politisch besser informiert waren, hat sich dies seit einigen Jahren umgekehrt. Laut Studie gilt mittlerweile: Die Internetnutzung nimmt zu - ebenso wie das politische Desinteresse der Nutzer. Im Rahmen der Analyse wurde ein neuer Index entwickelt. Er beruht auf sechs Datensätzen der Jahre 2001 bis 2004, 2010 und 2014 der Forschungsgruppe Wahlen mit mehr als 108.000 Beobachtungen.

Er umfasst also sowohl Jahre, in denen das Internet noch nicht so stark verbreitet war, als auch Jahre, in denen es allgemein und häufig genutzt wurde. In der Analyse habe man beobachtet, dass in den Jahren 2001 bis 2004 Internetnutzer noch politisch interessierter gewesen seinen, sagte Studienautorin Irene Bertschek. Dieses Interesse habe bis zum Jahr 2010 abgenommen. Im Jahr 2014 hätten Internetnutzer der politischen Debatte erstmals überwiegend gleichgültig gegenüber gestanden. Dass sich die Beziehung zwischen Internetnutzung und politischer Gleichgültigkeit im Beobachtungszeitraum ins Gegenteil verkehrt hat, dürfte laut Studie mehrere Ursachen haben. Demnach erschwert die über die Jahre zunehmende Informationsflut im Internet den Wählern, Informationen in wichtige und unwichtige einzuordnen und auf ihrer Grundlage politische Entscheidungen zu treffen. Zudem hätten sich die Gründe für die Nutzung des Internets im Laufe der Zeit verändert.

"Während das Internet anfangs in erster Linie der Informationssuche diente, kamen bis zum Jahr 2014 unzählige weitere Nutzungsmöglichkeiten - Unterhaltung, Spiele und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und zu erhalten - hinzu", so Bertschek. Auch die Gruppe der Internetnutzer habe sich über die Jahre hinweg verändert. Anfangs sei das Internet vor allem von Hochqualifizierten zur Informationssuche und beruflichen Kommunikation genutzt worden. Mittlerweile werde das Internet von allen Bevölkerungsgruppen genutzt, also auch solchen, die grundsätzlich eher wenig politisch interessiert sind. Die Nutzungsprofile im Internet seien mit der Zeit deutlich vielfältiger geworden, heißt es in der Studie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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