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Auch CDU/CSU-Wirtschaftsflügel stellt E10-Zeitplan in Frage

Archivmeldung vom 08.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach der FDP stellt auch der Wirtschaftsflügel der Unionsfraktion den Zeitplan für die Einführung des Biosprits E 10 in Frage. "Ich plädiere dafür, dass wir uns bei der Einführung von E 10 mehr Zeit lassen", sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

"Wir müssen in der EU nicht immer die Vorreiter spielen", sagte der Vorsitzende des einflussreichen Parlamentskreises Mittelstand (PKM) in der Unionsfraktion. Es reiche völlig aus, wenn Deutschland erst 2012 oder 2013 seine selbst gesetzten Ziele beim Einsatz von Biosprit erfülle.

FDP verlangt Entlastung der Autofahrer wegen Preisaufschlag durch E10

Vor Beginn des Benzin-Gipfels am Dienstag dringt die FDP auf eine Entlastung der Autofahrer. In der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) brachte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion und verkehrspolitische Sprecher, Patrick Döring, einen Kostenausgleich wegen der gestiegenen Benzinpreise durch die E10-Einführung ins Gespräch. "Das Ende vom Lied darf nicht sein, dass sich der Staat auf Kosten der Autofahrer die Taschen vollmacht. Kommt es wegen E 10 zu mehr Steuereinnahmen für den Staat, müssen Autofahrer in gleicher Höhe entlastet werden", verlangte der FDP-Politiker. Nach Angaben zahlreicher Experten sind die Preise für Super- und SuperPlus-Kraftstoff durch die Einführung der neuen Sorte E10 deutlich gestiegen. Daraus würden sich für den Fiskus zusätzliche Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer ergeben, die ungerechtfertigt seien, hieß es.

Röttgen weist Mineralölwirtschaft Schuld am E10-Chaos zu

Unmittelbar vor dem Benzin-Gipfel über die Pannen bei der Einführung des Bio-Sprits E10 am Mittwoch hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) schwere Vorwürfe gegen die Mineralölwirtschaft erhoben. Der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) sagte der Minister: "Die jetzige Aufregung hängt damit zusammen, dass die Wirtschaft nervös geworden ist, weil sie ihr eigenes Produkt zu schlecht vermarktet hat." Auf die Frage, warum die Verbraucher nicht rechtzeitig darüber informiert wurden, welche Autotypen den neuen Kraftstoff vertragen fügte Röttgen hinzu: "Wir haben die Mineralölwirtschaft immer wieder dazu gedrängt, genau das zu tun. Zwingen können wir sie nicht. Sie müssen beim Gipfel klar und deutlich erklären, wie die Hersteller-Informationen verbessert und näher an den Kunden, das heißt an die Tankstelle gebracht werden können." Die Ölkonzerne dürften sich ihre Fehler bei der Einführung nicht vom Verbraucher bezahlen lassen, so der Minister weiter. Grundsätzlich verteidigte er die Einführung des sogenannten Bio-Sprits mit 10prozentigem Anteil von Ethanol: "Ich bin zuversichtlich, dass das entstandene Misstrauen beim Verbraucher wieder abgebaut werden kann. Bio-Sprit dient dazu, unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren." Er fügte hinzu: "E10 ist billiger als die herkömmlichen Benzinsorten. E10 trägt dazu bei, unsere Abhängigkeit von Leuten wie Gaddafi zu verringern. E10 ist gut für die Umwelt und ein gutes Produkt für unsere hochwertigen, leistungsstarken Motoren."

Biosprithersteller beklagt Kampagne

Der große deutsche Biosprit-Hersteller Crop-Energies aus Mannheim beklagt eine Kampagne gegen den neuen Kraftstoff E10. "Die Verunsicherung der Autofahrer wird teilweise durch Falschinformationen erhöht", sagte Vorstand Lutz Guderjahn der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Guderjahn bemängelt etwa die Aussage aus dem Hause BMW am vergangenen Sonntag, dass sich die Ölwechsel-Intervalle durch E10 erhöhen. "Noch am selben Tag rudert der Autohersteller aber zurück", so Guderjahn. Kritik übte der Crop-Energies-Vorstand auch an Umweltverbänden, die die Nachhaltigkeit von Bioethanol kleinredeten. "Wir produzieren mit jedem Liter Bioethanol in unserem Zeitzer Werk gleichzeitig ein Kilogramm hochwertiges Eiweißfuttermittel. Dies wird oft in der Bilanz vergessen." Pro Hektar erhalte man die Menge Eiweiß wie von einem Hektar Soja. Die Herstellung sei quasi flächenneutral.

Nach Ansicht von Guderjahn rechnet es sich für Autofahrer E10 zu tanken. Es sei mehrmals nachgewiesen worden, dass sich der Verbrauch um maximal 1,5 Prozent gegenüber herkömmlichen Superbenzin erhöht. "Da kann sich jeder ausrechnen, ob es sich lohnt, den fünf bis acht Cent teureren Kraftstoff Superplus zu tanken"; so Guderjahn.

Die Südzucker-Tochter Crop-Energies betreibt in Europa drei Werke. Das Bioethanolwerk in Zeitz (Sachsen-Anhalt) ist eines der größten in Europa.

Quelle: Rheinische Post / dts Nachrichtenagentur / Mitteldeutsche Zeitung

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