SPD-Linke fordern Steuererhöhungen für Topverdiener
Archivmeldung vom 14.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUm die finanziellen Belastungen infolge des Ukraine-Krieges stemmen zu können, fordern führende Politiker der SPD-Linken eine Lockerung der Schuldenbremse und Steuererhöhungen. "Ein Festhalten an der Schuldenbremse und die gleichzeitige Ablehnung von höheren Steuern für große Einkommen und Vermögen, das ist finanzpolitischer Unsinn", sagte Juso-Chefin Jessica Rosenthal dem "Handelsblatt".
"Nur
weil Bundesfinanzminister Christian Lindner kein vernünftiges Konzept
zur Finanzierung vorlegt, verschwinden die Bedarfe für Entlastungen und
gesellschaftliche Investitionen nicht." Angesichts steigender
Energiepreise sei es "jetzt an der Zeit, alle Möglichkeiten zur
Finanzierung zu nutzen", so Rosenthal. "Die Schuldenbremse muss gelöst
und große Vermögen und Einkommen müssen gerechter und stärker besteuert
werden." Auch der Chef des SPD-Arbeitnehmerflügels, Klaus Barthel,
forderte die FDP zum Umdenken auf und nahm dabei Bezug auf den
Koalitionsvertrag, indem die Liberalen unter anderem den Verzicht auf
Steuererhöhungen und neue Steuern durchgesetzt haben.
"Die FDP
wird sich hier jenseits des Koalitionsvertrages bewegen müssen", sagte
Barthel dem "Handelsblatt". Der SPD-Linke schlug "gezielte direkte
Hilfen" für mittlere und niedrigere Einkommen sowie für besonders
betroffene Betriebe und Branchen vor. Mit Blick auf die Finanzierung
nannte Barthel als Möglichkeiten einen höheren Spitzensteuersatz, eine
Vermögensteuer, einen wirksamen Steuervollzug sowie einen höheren
Mindeststeuersatz bei der Gewerbesteuer. Der SPD-Bundestagsabgeordnete
Sebastian Roloff sieht angesichts einer "Vielzahl an globalen
Herausforderungen" ebenfalls Handlungsbedarf.
"Deshalb muss
zunächst die Schuldenbremse weg, damit wir anständig investieren
können", sagte der Co-Vorsitzende des Forums Demokratische Linke in der
SPD (DL21) dem "Handelsblatt". Gleichzeitig müssten die Einnahmen erhöht
werden. "Wir sollten dringend über eine Vermögensabgabe, höhere Steuern
für Besserverdienende und eine Reform der Erbschaftssteuer sprechen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur