WAZ: Flüchtlingsrat NRW befürchtet "Verstärkung des Elends an den EU-Außengrenzen"
Archivmeldung vom 09.06.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithAls "beschämend und verwerflich" bezeichnet Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW, den Asylkompromiss der Europäischen Union. Die Beschlüsse hätten "rein gar nichts mehr mit einigen Aussagen des Koalitionsvertrags der Bundesregierung zu tun", sagte Naujoks der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ; Samstagsausgabe).
Die Ampel habe in ihrem Koalitionsvertrag bessere Standards für Schutzsuchende in Aussicht gestellt und die Zurückweisungen von Geflüchteten kritisiert. "Stattdessen werden nun viele Menschen, darunter auch Kinder, für bis zu sechs Monate inhaftiert, nur weil sie um Asyl, also gerade um Schutz, nachsuchen. Das wird das Elend an den Außengrenzen um ein Vielfaches verstärken und verlängern", befürchtet Naujoks. Dass die Bundesregierung diesen Vorschlägen zugestimmt hat, komme "einer Kapitulation gleich".
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)