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Zeitung: Ehemalige FDP-Parteivorsitzende Genscher und Kinkel gehen auf Distanz zu Rösler

Archivmeldung vom 13.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Philipp Rösler Bild: philipp-roesler.de
Dr. Philipp Rösler Bild: philipp-roesler.de

Drei hochangesehene FDP-Politiker schlagen sich im Führungsstreit auf die Seite des nordrhein-westfälischen Spitzenkandidaten Christian Lindner. Hans-Dietrich Genscher, Klaus Kinkel und Gerhart Baum haben unter dem Titel "Für ein neues Denken" einen Wahlaufruf zugunsten Lindners verfasst.

Der Text, den der "Kölner Stadt-Anzeiger" an diesem Samstag erstmals veröffentlicht, ist auch eine indirekte Attacke gegen den FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler. In dem Aufruf der ehemaligen Parteivorsitzenden, Vizekanzler und Minister wird Rösler mit keinem Wort erwähnt. Vielmehr wird Lindner, der als FDP-Generalsekretär im Streit mit Rösler zurückgetreten war, ausdrücklich der Rücken gestärkt: Er habe "viel Respekt für die Konsequenz erfahren, mit der er seine Überzeugung wichtiger nimmt als politische Ämter". Zudem stützen die drei prominenten Liberalen die Forderung Lindners nach einer Neuorientierung der Partei. Sie fordern, die FDP brauche eine "klare Besinnung" auf  ihre Ziele. Darunter zählen sie "Bürgerrechte, soziale Marktwirtschaft und Toleranz" - Themen, die in Röslers Strategie bisher wenig Platz fanden. Genscher, Kinkel und Baum unterstützen als ehemalige Vizekanzler, Außen-, Justiz- und Innenminister auch nachdrücklich die Abwendung von der Forderung nach Steuersenkungen und begrüßen, dass Lindner "klargestellt" habe, dass "die Befreiung des Staates aus der Abhängigkeit der Finanzmärkte Priorität vor neuen Aufgaben für den Staat und zunächst auch vor wünschenswerten Entlastungen hat." Dem NRW-Wahlkämpfer Lindner trauen die drei Parteiveteranen zu, dass er "die große Tradition der Liberalen in Nordrhein-Westfalen neu aufnimmt".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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