FDP-Chef Lindner: Altkanzler Kohl will ein Ende deutscher Alleingänge
Archivmeldung vom 19.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat den Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban an diesem Dienstag bei Alt-Kanzler Helmut Kohl als "Signal an die CDU" bezeichnet. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wertete Lindner den Empfang Orbans durch Kohl als " hochpolitische Entscheidung" des früheren Regierungschefs.
"Offenbar wünscht sich der Kanzler der Einheit ein konservativeres Profil seiner Partei, eine stärker kontrollierte Flüchtlingspolitik und ein Ende der deutschen Alleingänge", sagte Lindner. Er halte es dennoch für problematisch, dass er dafür einem Politiker eine Plattform biete, der wieder in nationalen und nicht europäischen Kategorien denke.
Zuvor hat ein Auszug aus dem Vorwort zur ungarischen Ausgabe von Kohls Buch "Aus Sorge um Europa" Aufsehen erregt, in dem der ehemalige Kanzler die Grenzöffnung für Flüchtlinge kritisiert. "Die Lösung liegt in den betroffenen Regionen. Sie liegt nicht in Europa. Europa kann nicht zur neuen Heimat für Millionen Menschen weltweit in Not werden", schrieb Kohl.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)