Kruse gegen Verkauf von Wintershall Dea
Archivmeldung vom 23.12.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAus den Koalitionsfraktionen im Bundestag kommt scharfe Kritik am beabsichtigten Verkauf des letzten deutschen Erdöl- und Erdgasunternehmens Wintershall Dea an einen britischen Konkurrenten. "Der Verkauf von Wintershall Dea führt Deutschland weiter in die Energieabhängigkeit", sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Nach den Erfahrungen des letzten Jahres wäre eine Strategie zur Stärkung der Energiesouveränität notwendig - passieren tut jetzt das Gegenteil", so Kruse weiter. Der FDP-Politiker forderte die Bundesregierung auf, die Auswirkungen des Deals zu prüfen. "Wirtschaftsminister Habeck sollte die Versorgungssicherheit für seine Arbeit stärker berücksichtigen", sagte Kruse. "Wer nicht bereit ist, Verantwortung für Energiesicherheit zu übernehmen, zahlt dafür einen hohen Preis."
Auch aus der SPD-Fraktion kommt Kritik. "Der Verkauf von Wintershall Dea und die Aufgabe des Standorts Kassel ist ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete und energiepolitische Koordinator seiner Fraktion, Timon Gremmels dem RND. "Eine solche Nachricht kurz vor Weihnachten lässt jedes Fingerspitzengefühl von BASF vermissen", so Gremmels weiter. "Wintershall war auf einem guten Weg sich nach der konsequenten Aufgabe des Russlandgeschäfts neu aufzustellen. Diese Möglichkeit wurde jetzt genommen", beklagte Gremmels. "Jetzt gilt es, sich um die Beschäftigten zu kümmern und ein Dominoeffekt für die Kasseler Erdgasfirmen Wingas, Astora und Gascade zu verhindern", forderte er. BASF hatte am Donnerstag mitgeteilt, das Tochterunternehmen Wintershall Dea an den britischen Öl-Konzern Harbour Energy verkaufen zu wollen. Im Zug des Geschäfts sollen die bisherigen Hauptverwaltungen in Kassel und Hamburg schließen und hunderte Jobs wegfallen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur