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Unionspolitiker: "Rentnerarbeit darf nicht zum Billiglohnmodell werden"

Archivmeldung vom 31.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die Arbeitnehmergruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat davor gewarnt, dass die sogenannte "Flexi-Rente" zu einem "Billiglohnmodell" werden könnte. "Wir wollen, dass sich längere Arbeit lohnt", heißt es in einem Positionspapier der Sozialpolitiker, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Die Sozialpolitiker in der Union wenden sich damit gegen einen Vorschlag des Parlamentskreises Mittelstand der Union. Dieser hatte gefordert, Unternehmen, die einen Rentner weiterbeschäftigen, von der bislang vorgeschriebenen Zahlung des Arbeitgeberbeitrags für die Renten- und Arbeitslosenversicherung zu befreien. Die Arbeitnehmergruppe lehnt dies ab.

In ihrem Positionspapier heißt es: Die Arbeit von Rentnern würde so "im Vergleich zu anderer abhängiger Beschäftigung künftig schon um ungefähr ein Fünftel günstiger". Dies würde junge Berufseinsteiger wie ältere Arbeitslose benachteiligen, die auf den Arbeitsmarkt zurückkehren wollen, schreibt die SZ. Denn für den Arbeitgeber würde es sich lohnen, "dem Rentner bei der Personalauswahl den Vorzug zu geben". CDU-Rentenexperte Weiß weist auch darauf hin, dass der Rentenkasse durch einen Wegfall dieser Arbeitgeberbeiträge Einnahmeausfälle von etwa einer Milliarde Euro entstehen. Unterstützt wird der Abgeordnete dabei von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). Dass sie vom Vorschlag des wirtschaftspolitischen Flügels der Union nichts hält, ist dem SZ-Bericht zufolge ein offenes Geheimnis. Die Arbeitnehmergruppe schlägt stattdessen vor, dass arbeitende Rentner ebenfalls weiter in die Rentenkasse einzahlen und so ihre Rentenansprüche erhöhen.

"Nötig wäre dafür eine Art zweites Rentenkonto. Das sollte technisch machbar sein", sagte Weiß. Außerdem sprechen sich die Unions-Sozialpolitiker dafür aus, die Hinzuverdienstregeln zu verbessern. Wer bisher eine Teilrente bezieht und arbeitet, muss hohe Rentenabschläge in Kauf nehmen. "Wir wollen, dass Versicherte, die übers Rentenalter hinaus arbeiten, die Abschläge auf eine Teilrente wieder ausgleichen können", sagte der Bundestagsabgeordnete. Bislang wird das Modell der Teilrente nur von 3.000 Beschäftigten genutzt, berichtet die SZ. Das zeige, wie unattraktiv dieses Angebot sei. Für Weiß ist daher klar: "Wenn wir wollen, dass die Leute länger arbeiten, müssen wir das besser machen."

Die Koalition hatte sich Anfang vergangener Woche darauf geeinigt, dass Arbeitnehmer auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze von derzeit 65 Jahren und drei Monaten befristet bei ihrem Arbeitgeber beschäftigt bleiben können - falls von beiden Seiten gewünscht auch mehrmals hintereinander. Weitere Vorschläge für einen flexibleren Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand und auch für die Arbeit von Rentnern soll eine Arbeitsgruppe der Koalition bis Herbst vorlegen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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