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Ökonomen warnen vor Folgen des AfD-Umfragehochs

Archivmeldung vom 05.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de

Die jüngsten Umfragewerte der AfD sorgen für Unruhe bei Ökonomen und in der Wirtschaft. "Ein Rechtsruck verursacht auch wirtschaftlichen Schaden und kostet Wohlstand", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher dem "Handelsblatt".

Eine "weitere Stärkung rechtsextremer Kräfte" bedeute, dass Deutschland noch weniger attraktiv für Zuwanderung werde. Innovationen erforderten ebenso Vielfalt und eine Wertschätzung von Diversität. "Wenn diese Offenheit und Toleranz weiter verloren gehen, dann werden deutsche Unternehmen im globalen Wettbewerb immer weniger mithalten können", warnte der DIW-Chef. Der Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller, sagte: "Wenn mehr Menschen Forderungen unterstützen, die sich gegen eine offene Gesellschaft richten, dann ist das auch aus wirtschaftlicher Perspektive bedenklich."

Die Umfragen zeigten auch, dass Fragen der sozialen Sicherheit und des gesellschaftlichen Zusammenhalts offenkundig zu kurz kämen. Um die großen aktuellen Probleme wie Demografie, Dekarbonisierung und Digitalisierung zu lösen, komme es darauf an, tatsächlich alle Bevölkerungsgruppen mitzunehmen. "Hier scheint es im Moment Defizite zu geben." Am Wochenende hatte der Vorstandsvorsitzende des Essener Chemie-Konzerns Evonik, Christian Kullmann, von einer "sehr konkreten Bedrohung unserer liberalen, unserer toleranten Demokratie" gesprochen. Der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds ZGV, Ludwig Veltmann, nannte die Entwicklung "in hohem Maße beunruhigend". "Natürlich macht sich bisweilen auch im Mittelstand Unmut über die Bundesregierung breit - dies darf uns aber niemals dazu verleiten, uns mit Populisten gemein zu machen, die sich von diesem Unmut nähren", sagte Veltmann dem "Handelsblatt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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