Familienministerin Barley will Wechselmodell nach Scheidungen nicht zum Regelfall machen - "Ich lebe das selbst"
Archivmeldung vom 15.07.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttFamilienministerin Katarina Barley (SPD) will die Rahmenbedingungen für Eltern nach einer Trennung verbessern und erreichen, dass für die Betreuung der Kinder in solchen Situationen stärker nach individuell passenden Lösungen gesucht wird. "Wir müssen es den Eltern leichter machen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen", sagte Barley der "Saarbrücker Zeitung" und nannte als Beispiel das Steuerrecht.
Das Wechselmodell, bei dem die Kinder sich wöchentlich wechselnd bei dem Vater oder der Mutter aufhalten, sei eine Möglichkeit, "ich lebe das ja selbst". Aber es sei längst nicht für alle Familien das richtige. "Die Perspektive der Kinder muss die entscheidende sein." Die FDP-Forderung, das Wechselmodell gesetzlich zum Regelfall zu machen, lehnte Barley ab. "Es gibt für die Vielfalt der Familien keinen Regelfall". Ihr Ziel sei es, alle Beteiligten, von den Familiengerichten bis zu den Jugendämtern und den Eltern, stärker zu sensibilisieren, dass es nach einer Trennung mehrere Möglichkeiten der Kinderbetreuung gebe.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)