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Lobby der Industrie: IZA kritisiert Schulz` Arbeitsmarkt-Pläne

Archivmeldung vom 03.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sitz des Instituts zur Zukunft der Arbeit in der ehemaligen Bremer Landesvertretung in Bonn (2008)
Sitz des Instituts zur Zukunft der Arbeit in der ehemaligen Bremer Landesvertretung in Bonn (2008)

Von Sir James - Eigenes Werktransferred from de.wikipedia, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3575104

Hilmar Schneider, Direktor des von der Deutschen Poststiftung gegründeten gGmbH"Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit" (IZA), übt scharfe Kritik an der von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz geplanten Ausweitung der Hilfen für ältere Arbeitslose. Die IZA ist teil der Wirtschaftslobby. "Schulz` Vorschlag ist ein Rückfall in alte Fehler. Er kommt zur Unzeit, der Arbeitsmarkt brummt doch", sagte Schneider der "Welt am Sonntag" (2. April 2016). "Das wird im Wahlkampf gut ankommen, aber damit wird man seiner politischen Verantwortung nicht gerecht." Schulz hält die Gruppe älterer Arbeitsloser für besonders gefährdet und will ihnen bei Jobverlust bist zu 48 Monate Arbeitslosengeld zahlen.

Es sei falsch, den Vorruhestand wieder attraktiver zu machen, sagte Schneider dazu. "Die Unternehmen werden die Mitarbeiter wieder früher in den Ruhestand schicken." Was Schulz vorhabe, sei am Ende ein "Instrument zum Personalabbau", welches "zulasten der Allgemeinheit" gehe. "Für die Betroffenen ist es in Ordnung, früher in den Ruhestand zu gehen, es wird ja von der Bundesagentur bezahlt."

Nach Analysen des IZA hat sich die Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert. "Ältere Arbeitnehmer, also die Gruppe 50plus werden nicht nur gebraucht, sie können auch Leistung bringen und sind längst nicht so verbraucht, wie man lange im Sinne der Frühverrentung argumentiert hat", sagte Schneider. "Der eindeutigste Beleg dafür ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen. Die nähert sich, alle Beschäftigungsformen wie Minijobs eingeschlossen, einer Quote von 70 Prozent." Das sei ein starker Anstieg, Deutschland liege damit auch deutlich über den Quoten der meisten anderen Länder in Europa. Dort arbeiteten 2014 im Schnitt nur 52 Prozent dieser Altersgruppe.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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