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Soziologe Klaus Dörre forder sofortige Neuwahlen in Thüringen

Archivmeldung vom 09.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Landtag Thüringen (2011)
Landtag Thüringen (2011)

Foto: Ra Boe / Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts der Vorgänge in Thüringen während der vergangenen Woche fordert der Soziologe Klaus Dörre sofortige Neuwahlen in dem Bundesland sowie einen Ausschluss der Werteunion aus der CDU. "Es ist unklar, wie es weitergehen soll. Die CDU sperrt sich gegen Neuwahlen, die Linke eiert auch rum. Gauland fordert die AfD auf, Ramelow zu wählen, um ihn zu beschädigen", sagt der Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

Mit dem FDP-Politiker Thomas Kemmerich, der aufgrund des politischen Drucks am Wochenende seinen Rücktritt als Ministerpräsident bekannt gab, und Thüringens CDU-Chef Mike Mohring sei keine rot-rot-grüne Minderheitsregierung zu machen. "Wir brauchen sofortige Neuwahlen", so Dörre.

Dörre wirft der CDU-Bundesführung eine Mitschuld an der Wahl von Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsident am Mittwoch mit Stimmen der AfD und dem damit eingetretenen "Tabubruch" vor. "Als Mohring zuerst mit der Linken reden wollte, ist ihm die Bundesführung dazwischen gegrätscht. Wenn es eine klare Haltung der CDU-Führung gegeben hätte, dass man eine Minderheitenregierung stützen und Projekte definieren würde, dann wäre das auch so gekommen", erklärt der Soziologe. Ihm zufolge ist die CDU "tief gespalten, die Führung versucht, die Flügel zusammenzuhalten". Die Partei müsse aber "reinen Tisch machen und sich von der ultrarechten Werteunion trennen. "Sonst kann sie keine glaubwürdige Politik mehr machen", so Dörre.

Quelle: neues deutschland (ots)


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