Verdi-Vorstand Nutzenberger: Koalition sieht Ausbeutung des Sozialstaats tatenlos zu
Archivmeldung vom 24.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttScharfe Kritik an der Tarifentwicklung im deutschen Einzelhandel hat Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi, geübt. "Nur noch rund 30 Prozent der 3,1 Millionen Beschäftigten im Einzelhandel unterliegen dem Flächentarif", sagte Nutzenberger der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Es gebe Berechnungen, nach denen durch das Aufstocken der Löhne im Handel auf das Hartz-IV-Niveau der Staat zuletzt 1,4 Milliarden Euro habe zahlen müssen, während die Unternehmen "satte Gewinne" gemacht hätten. Nutzenberger forderte eine verstärkte Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen und forderte die Politik zu gesetzlichen Regeln auf: "Die Koalition macht sich mitschuldig, wenn sie dieser Ausplünderung des Sozialstaates weiter tatenlos zuschaut."
Quelle: Rheinische Post (ots)