Grünen-Politikerin Göring-Eckardt will Recht auf Beschneidung gesetzlich garantieren
Archivmeldung vom 15.09.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), möchte das Recht auf religiös motivierte Beschneidungen gesetzlich garantieren. "Ich wünsche mir eine breite Mehrheit für ein Gesetz, dass die religiöse Beschneidung erlaubt", sagte Göring-Eckardt der "Bild am Sonntag". Die Beschneidung sei das Zeichen für Juden und Muslime, dass sie zu der jeweiligen Religionsgemeinschaft gehörten.
"Beschneidung bedeutet hier Beheimatung in der Religion der Eltern", so die Grünen-Politikerin. Dies zu verhindern, sei auch eine Art Verletzung. Scharfe Kritik übte Göring-Eckardt an dem Urteil des Landgerichts Köln, das die religiös motivierte Beschneidung eines Jungen für strafbar erklärt hatte. "Ich bin über das Urteil erschrocken, weil ich die Sorge habe, dass sich Jüdinnen und Juden nicht willkommen in unserem Land fühlen könnten."
Gleichzeitig äußerte sie jedoch auch Verständnis für die Gegner der Beschneidung. "Ich kann verstehen, dass Menschen darüber diskutieren wollen, wie es den Kindern bei der Beschneidung geht. Es gehört zur Demokratie, dass man solche Fragen debattieren kann", erklärte Göring-Eckardt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur