Wirtschaftsministerium beklagt "anhaltende Schwäche" der Industrie
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung geht davon aus, dass sich die konjunkturelle Erholung in Deutschland weiter verzögert.
Die jüngste Eintrübung der Stimmungsindikatoren und die erneuten
Rückgänge bei Auftragseingängen und Produktion zeigten eine "anhaltende
Schwäche" in der stark exportorientierten deutschen Industrie, heißt es
im Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums für Juli, der am
Montag veröffentlicht wurde. Die jüngsten Zahlen könnten demnach infolge
von Brückentagen im Mai aber auch etwas nach unten verzerrt sein.
Nachdem
der außergewöhnlich hohe Auftragsbestand in der Industrie infolge der
Coronakrise und der damit zusammenhängenden Materialengpässe seit
längerer Zeit für eine Stabilisierung der Produktion gesorgt hatten,
scheine dieser Puffer nunmehr zunehmend abgebaut zu sein, heißt es
weiter. Gleichzeitig erwiesen sich die weiterhin rückläufigen
Auftragseingänge, insbesondere aus dem Ausland, zunehmend als Bremse für
eine nachhaltige Erholung der Industriekonjunktur. Eine "Aufhellung der
außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen" könnte nach Einschätzung des
Ministeriums aber im weiteren Jahresverlauf aber zu einer "Trendwende"
in der Industrieproduktion führen.
Auch mit Blick auf die
Entwicklung des privaten Verbrauchs haben sich die jüngsten
Stimmungsindikatoren, wie der GfK-Konsumklimaindex und das
HDE-Konsumbarometer, laut Monatsbericht zuletzt etwas eingetrübt und
damit den vorherigen Aufwärtstrend abgeschwächt. Dennoch sollte sich die
binnenwirtschaftliche Nachfrage angesichts der "insgesamt robusten
Beschäftigungsentwicklung, moderater Verbraucherpreissteigerungen und
steigender Realeinkommen zunehmend beleben", so das Ministerium. Nicht
zuletzt sei infolge der Fußball-EM ein "kleiner, positiver Impuls" im
zweiten Quartal 2024 zu erwarten, von dem vor allem die konsumnahen
Wirtschaftsbereiche wie Einzelhandel, Gastronomie und
Beherbergungsgewerbe profitieren dürften.
Quelle: dts Nachrichtenagentur