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Jusos wollen vollständige Legalisierung von Abtreibungen

Archivmeldung vom 06.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Tötung eines Menschen in seiner frühen Entwicklung - Für die Jusos überhaupt kein Problem (Symbolbild)
Tötung eines Menschen in seiner frühen Entwicklung - Für die Jusos überhaupt kein Problem (Symbolbild)

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Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die stellvertretende Juso-Vorsitzende Katharina Andres hat den Beschluss der SPD-Jugend verteidigt, Schwangerschaftsabbrüche komplett zu legalisieren und die Paragrafen 218 sowie 219 des Strafgesetzbuches zu streichen. "Die derzeitige Regelung kriminalisiert Abtreibungen und führt dazu, dass immer weniger Frauenärzte sich überhaupt dafür entscheiden, diese Leistung anzubieten", sagte Andres der "Welt".

Es solle außerdem ein Anrecht auf eine Beratung geben, aber die Verpflichtung dazu solle wegfallen. "Bislang hat die Beratung das Ziel, die Schwangerschaft zu erhalten - wir wollen, dass die Beratung ergebnisoffen ist." "Abtreibungen sind derzeit leider eben per Gesetz illegal und nur unter bestimmten Bedingungen straffrei", sagte Andres. Alternativ könne man dies etwa im Schwangerschaftskonfliktgesetz regeln. "Das Leben ist bereits im Grundgesetz geschützt, und das ungeborene Leben sollte nicht schwerer wiegen als der Schutz der Frau ." Die Juso-Vizechefin hatte federführend an dem entsprechenden Antrag mitgewirkt, der vom Juso-Bundeskongress am Wochenende nach hitziger Debatte beschlossen wurde. Damit wären theoretisch auch Abtreibungen oder eine verfrühte Einleitung der Geburt in sehr späten Stadien der Schwangerschaft möglich.

Mit Blick darauf sagte Andres: "Es ist absurd zu glauben, dass eine Frau sich im achten oder neunten Monat auf einmal zu einem Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Und selbst dann können Ärzte und anderes medizinisches Personal verweigern, Abtreibungen durchzuführen." Trotzdem gelte: "Das Selbstbestimmungsrecht der Frau muss auch respektiert werden." Andres sprach sich zugleich dafür aus, dass Schwangerschaftsabbrüche deutlich länger als aktuell möglich sein sollen. Diese Frist sollte nach ihren Vorstellungen nicht im Strafgesetzbuch geregelt werden. "Denkbar wäre etwa die 22. Schwangerschaftswoche. Ab diesem Zeitpunkt ist der Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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