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WAZ: Experte Meidinger: Kampf um Rechtschreibreform war "viel mit Streit vergeudete Zeit!"

Archivmeldung vom 31.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Heinz-Peter Meidinger (2019), Archivbild
Heinz-Peter Meidinger (2019), Archivbild

Foto: Stifterverband
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

25 Jahre nach dem Start der Rechtschreibreform sieht der langjährige Vorsitzende des Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger den damaligen Aufschrei kritisch. Der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagsausgabe) sagte er: "Es war ja ein richtiggehender Kulturkampf. Heute erscheint es wie ein Luxusproblem." Der Gymnasialdirektor, lange auch Vorsitzender des Deutschen Philologen-Verbandes, war 1998 als Experte für das Bundesverfassungsgericht im Einsatz; Gegner der Reform hatten sie juristisch kippen wollen.

Der große Aufschlag, der am Anfang der Reformpläne gestanden habe, sei in einem "langen Diskussionsprozess abgeschliffen" worden, so Meidinger. Im Gespräch mit der WAZ verwies er darauf, dass Deutsch heute die letzte Sprache mit grundsätzlicher Groß- und Kleinschreibung sei. Meidinger, heute Ehrenpräsident des Lehrerverbandes: "Ich selber hätte keine Probleme mit dem Umstellen auf Kleinschreibung gehabt. Aber das war im Lehrerverband nicht die Mehrheitsmeinung."

Dass trotz der mit der Reform vollzogenen Vereinfachungen die Rechtschreib-Kompetenz bei Schülerinnen und Schülern massiv gesunken sei, hat laut Meidinger mit der Reform "am wenigsten zu tun". Zentral sei, so Meidinger, "dass weniger gelesen wird. Das hat eindeutig Auswirkungen auf die Rechtschreib-Kompetenz."

Im immer fehlerhafteren Schreiben der Deutschen sieht der Experte Gefahren weit über die Schule hinaus. Heinz-Peter Meidinger zur WAZ: "Wenn ich heute Texte von manchen Jugendlichen, aber auch von Erwachsenen lese, dann führen die vielen Grammatik- und Rechtschreibfehler oft zu erheblichen Verständnisschwierigkeiten. Damit haben wir dann ein grundsätzliches Problem in der Gesellschaft."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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