Pflegekassen schaffen immer mehr Bürokratie
Archivmeldung vom 04.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttMit ständigen Veränderungen in den Abrechnungen belasten Kostenträger Pflegebedürftige und Pflegeeinrichtungen in Brandenburg und verschwenden so die knappe Zeit in der Pflege. "Dies ist ein vollkommen unnötiger und zugleich enormer bürokratischer Aufwand", kritisiert die brandenburgische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) Ellen Fährmann.
"Trotz einer Vereinbarung halten sich die Kassen nicht an den Starttermin für die Umlage zur Finanzierung der neuen generalistischen Pflegeausbildung. Pflegebedürftige und Pflegeanbieter sollen belastet und Anfang des kommenden Jahres Monat für Monat mit diversen Schreiben und Vertragsänderungen beschäftigt werden", so Fährmann.
Das sei umso ärgerlicher, als gemeinschaftlich vereinbart worden war, den Ausbildungszuschlag zum 1. Januar 2020 einzuführen - zeitgleich mit ohnehin geplanten Vergütungsanpassungen. "Die Kostenträger haben uns entgegen diesen Vereinbarungen nun mitgeteilt, dass sie den Termin auf den 1. April 2020 verschieben. Damit verschleppen die Kranken- und Pflegekassen auch den gesetzlich gewollten Start der neuen Pflegeausbildung in der Altenpflege. Die umfänglichen bürokratischen Auswirkungen für alle Betroffenen werden dabei völlig außer Acht gelassen. Gegenüber den Krankenhäusern hingegen soll es bei der Vereinbarung bleiben", so die bpa-Landesvorsitzende.
Fährmann fordert die Kassen auf, die Verunsicherung zu beenden und die geschlossene Vereinbarung zu erfüllen: "Pflegebedürftige und Sachbearbeiter bei den Kassen, Mitarbeiter in Pflegediensten und Heimen - alle sind die Leidtragenden. Wenn alles wie in der Vereinbarung vorgesehen zum 1. Januar 2020 umgesetzt würde, ließen sich Mitteilungen, Erklärungen und neue Verträge vermeiden."
Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)