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Steuerschätzer rechnet mit 20 Milliarden Euro weniger

Archivmeldung vom 09.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Bund, Ländern und Gemeinden drohen in den kommenden zwei Jahren hohe Mindereinnahmen. "Während die Kassenzahlen des laufenden Jahres sehr nahe an den Prognosen des Arbeitskreis Steuerschätzungen liegen, könnten die Steuereinnahmen in den Jahren 2020 und 2021 jeweils rund zehn Milliarden Euro niedriger ausfallen als noch im Mai angenommen", sagte Jens Boysen-Hofgrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft, der auch Mitglied im Kreis der Steuerschätzer ist, dem "Handelsblatt".

Bereits im Mai hatten die Steuerschätzer ihre Prognose leicht nach unten korrigiert. In der Zwischenzeit hat sich die Konjunktur noch weiter abgeschwächt – wodurch die nächste Steuerschätzung im November abermals schwach ausfallen dürfte. Während die Bundesländer finanziell gut dastehen, dürften die neuen Zahlen dem Bund mehr Probleme bereiten. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) würden in de n kommenden beiden Jahren jeweils vier Milliarden Euro im Haushalt fehlen, sollte sich die Prognose bewahrheiten. Dabei plant der Bund derzeit gerade in der Klimapolitik mit höheren Ausgaben. Scholz will dennoch an der schwarzen Null festhalten.

"Die Bundesregierung plant keine Abkehr von der Politik des Haushaltsausgleichs ohne neue Schulden", heißt es in einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Daniel Bayaz, über die das "Handelsblatt" berichtet. "Die Bundesregierung verrennt sich. Die Union hat die schwarze Null offenbar zum unveränderlichen Wesenskern ihrer Politik erklärt", sagte Bayaz. "Der SPD fehlt der Mut, den Konflikt zu suchen, auch weil Olaf Scholz nicht der erste Finanzminister sein will, der wieder neue Kredite aufnimmt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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