Grüne fordern mehr Spezialambulanzen für Heroin-Abhängige
Archivmeldung vom 24.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der Diamorphin-Ambulanzen, die synthetisches Heroin an schwerstabhängige Patienten abgeben, ist seit Einführung dieser Ambulanzen im Jahr 2009 von sieben auf heute zehn gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Die Bundesregierung zieht eine positive Bilanz der Behandlung. "Diese therapeutische Option wird von dieser Gruppe von Patientinnen und Patienten sowie den behandelnden Personen angenommen", heißt es in der Antwort. Die Grünen kritisieren, dass diese Behandlung nur einem Prozent der insgesamt 79.400 Substitutionspatienten in Deutschland zugutekomme. "Die Diamorphinvergabe ermöglicht Heroinsüchtigen ein gutes Leben", betonte Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin für Drogenpolitik der Grünen-Fraktion im Bundestag. Obwohl die Bundesregierung eine durchweg positive Bilanz aus der zehnjährigen Diamorphinvergabe ziehe, weigere sie sich, diese Behandlungsform einem größeren Kreis von Betroffenen zugänglich zu machen. Entsprechende Ambulanzen gibt es in den Städten Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, München, Berlin, Stuttgart und Düsseldorf.
Quelle: Rheinische Post (ots)