Schäuble und Steinbrück streiten über Internetüberwachung
Archivmeldung vom 28.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch in dieser Woche treffen sich Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Finanzminister Peer Steinbrück(SPD), um über zusätzliche Mittel zum Schutz vor islamistischem Terror zu beraten. Dies bestätigte das Finanzministerium dem Berliner "Tagesspiegel".
Hintergrund des Treffens:
Steinbrück weigert sich bislang, die von Schäuble beantragten 86
Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln für die Internetüberwachung
zu bewilligen. Schäuble ist darüber sehr verärgert.
Das Finanzministerium begründet seine Verweigerung damit, dass der
Haushaltsentwurf der Regierung bereits im Parlament liegt und die
Kriterien des EU-Stabilitätspakts eingehalten werden sollen. Das
Innenministerium allerdings beruft sich auf eine Übereinkunft im
Kabinett, wonach es für zusätzlichen Bedarf, der sich als Konsequenz
aus den versuchten Kofferbomben-Attentaten ergeben könnte, auch
zusätzliche Mittel im Rahmen des aktuellen Haushalts gebe.
Die beantragten 86 Millionen Euro sollen für etwa 50 zusätzliche Stellen in der Internetüberwachung ausgegeben werden. Laut Schäuble ist eine intensivere Fahndung nach der Hasspropaganda der Islamisten und den Anhängern der Dschihad-Verherrlichung im Internet durch das Gemeinsame Terrorabwehrzentrum von Polizei und Verfassungsschutz in Berlin dringend nötig. Schäuble hatte mit dem US-Heimatschutzminister Michael Chertoff bei seinem Washington-Besuch eine Verbesserung der Internetüberwachung vereinbart.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel