Kita-Gebühren in Sachsen-Anhalt: Eltern schulden Städten Millionen
Archivmeldung vom 26.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Kindertagesstätten im Land Sachsen-Anhalt sitzen auf offenen Gebühren-Rechnungen in Millionen-Höhe. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung unter Hinweis auf eine Umfrage bei den zuständigen Verwaltungen in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau sowie den elf Kreisstädten.
Eltern bleiben die Gebühren schuldig, weil sie nicht zahlen können oder wollen. Allein bei der Landeshauptstadt Magdeburg sind Außenstände in Höhe von 900 000 Euro angefallen. Teilweise dürfen nun Kinder säumiger Gebührenzahler die Einrichtungen nicht mehr besuchen. Die Umfrage ergab, dass allein in Magdeburg Einrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft durchschnittlich rund 1 000 Mahnungen pro Monat an säumige Eltern ausstellen.
Insgesamt werden in der Landeshauptstadt 17 253 Kinder betreut. Beim Eigenbetrieb Kindertagesstätten der Stadt Halle haben sich in den vergangenen zehn Jahren Rückstände in Höhe von rund 163 000 Euro* angesammelt. Deutlicher zeigt sich das Problem bei der Zahl der Mahnungen: Jeden Monat verzeichnen die 52 städtischen Kitas im Schnitt 500 säumige Eltern. Bei 5 585 betreuten Kindern heißt das rein rechnerisch: Jedes elfte Elternpaar in Halle zahlt nicht.
* Diese 163.000 Euro Rückstände, die sich über Jahre aufbauten, entsprechen rechnerisch den Ausgaben die im Bundesdurchschnitt für 2,2 unbegleitete "Minderjährige" pro Jahr bezahlt werden.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)