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Dortmunder Kommunalpolitiker finden drastische Worte: "Warten, bis der Beatmungsschlauch im Hals kratzt"

Archivmeldung vom 17.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/health tv"
Bild: "obs/health tv"

In der am Sonntag (16.8.) ausgestrahlten Sendung hält Dr. Stephan Wallmeyer, Schatzmeister der Dortmunder CDU und Arzt, Demonstranten gegen die Maskenpflicht vor: "Wer glaubt, dass die Maske ihn stört, soll mal abwarten, bis der Beatmungsschlauch im Hals kratzt." Bei Schulkindern hingegen falle ihm auf, dass sie die Masken sehr diszipliniert trügen: "Das ist das neue Normal."

Daniela Schneckenburger, OB-Kandidatin der Grünen, kommentiert ebenfalls die Demonstration gegen die Maske: "Dahinter stehen ja Menschen, die den Eindruck haben, der Staat würde sie überziehen mit unbotmäßigen Maßnahmen. Ich verstehe diese Art von Demonstrationen überhaupt nicht, zumal sie sich ja mit dem rechtsextremen Rand mischt. Das finde ich schon eine sehr gefährliche und explosive Mischung."

Die technische Ausstattung der Schulen in Dortmund ordnet Daniela Schneckenburger, derzeit amtierende Bildungsdezernentin, ebenfalls ein: "Wir haben im Moment ein Verhältnis von einem digitalen Endgerät zu sieben bis acht Schülern." Grund dafür sei, dass entsprechende Landesmittel erst sehr spät zur Verfügung gestellt wurden. Man habe alles dafür getan, um einen möglichst sicheren Betrieb der Schulen zu ermöglichen. Niemand könne jedoch ausschließen, dass es trotzdem zu Infektionen in Schulen kommt.

Um Klassenstärken entzerren zu können, habe die Stadt Dortmund für viele Schulen Container organisiert, berichtet Renate Weyer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Dortmunder SPD und gesundheitspolitische Sprecherin. Sie bedauert, dass die Entscheidungen des NRW-Schulministeriums den Kommunen nun aber keine Möglichkeit der Unterstützung ließen: "Für das Lehrpersonal ist die Bezirksregierung zuständig. Wir mussten mehr oder weniger alles auf die Schulleiter abwälzen."

Die drei Kommunalpolitiker sind zu Gast bei Moderatorin Birgit Lechtermann in der aktuellen Folge der Sendung "Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW", die am heutigen Sonntag um 19 Uhr bei health tv ausgestrahlt wird. In Dortmund stellt die SPD den Oberbürgermeister und organisiert Abstimmungen im Rat mit wechselnden Mehrheiten.

Ein Umdenken fordert OB-Kandidatin Schneckenburger von der Landesregierung mit Blick auf die Versorgung mit niedergelassenen Ärzten: "Wir haben diesen Abschlag, den das Ruhrgebiet hinnehmen muss, weil wir angeblich als großstädtische Agglomeration jeweils auf die Kapazitäten der Nachbarstädte zugreifen können. Das geht nicht mehr. Wir sind eine unterversorgte Region." SPD-Frau Weyer nimmt die kassenärztliche Vereinigung in die Pflicht: Die KV solle die Einwohnerzahlen der Stadtbezirke stärker berücksichtigen. Ein Punkt ist in der Ruhrgebietsmetropole aber auch vorbildlich geregelt: Das Klinikum Dortmund ist landesweit das größte Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft und schreibt, anders als viele andere seiner Art, schwarze Zahlen. Unter anderem der guten dortigen Arbeit sei zur verdanken, dass die Pandemie vor Ort bislang keine größeren Probleme hervorrief, schätzt Wallmeyer: "Ich höre es an allen Ecken und Kanten, dass es einen unglaublichen Zusammenhalt innerhalb der gesamten Mannschaft gibt."

Boehringer Ingelheim in Dortmund

Wallmeyer ordnet ebenfalls die Rolle der Gesundheit als Wirtschaftsfaktor ein: Gesundheit sei nicht nur die aktuelle Patientenversorgung, sondern gehe weit darüber hinaus. "Wir haben im Bezirk Dortmund 85.000 Beschäftigte in der Gesundheitsbranche. Das ist ein Riesenthema." So habe zum Beispiel die Firma Boehringer Ingelheim, die sogar auf dem Weltmarkt spiele, das Micro Parts Biotechnologie Zentrum vor vielen Jahren gegründet, wo 40.000 Artikel für die Behandlung von Lungenerkrankungen produziert und weltweit vermarktet würden. Wallmeyer: "Wir brauchen solche Unternehmen, die einfach auch qualifiziertes Personal und damit Steuern in die Stadt bringen."

Ungeklärt bleibt die Frage, wann der BVB wieder Fans im Stadion empfangen darf. Mit einem guten Konzept zur An- und Abreise sei das kein Problem, meint der Vertreter der CDU - aber genau das sei eben der Knackpunkt, so die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD. Ihr ging es dabei auch um die Zukunft der Westfalenhallen, einem städtischen Tochterunternehmen mit hohem Identifikationspotential: "Sie sind eigenständig und müssen gucken, dass sie in irgendeiner Form ihre Hallen gefüllt bekommen."

Der Talk mit Kommunalpolitikern aus Dortmund ist die achte von insgesamt elf Folgen der Sendereihe "Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW". Bis zum Wahlsonntag am 13. September kommen bei health tv unter anderem Politiker aus Düsseldorf und Köln zu Wort.

Vorschau Sendetermin Düsseldorf

"Wir wählen Gesundheit - Kommunalwahlen in NRW", Kandidatenrunde Düsseldorf, Sonntag, 23. August 2020, 19 Uhr

Quelle: health tv (ots)

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