Habeck will garantierte Preise für Erzeuger von Solarstrom senken
Grünen-Kanzlerkandidat und Wirtschaftsminister Robert Habeck schlägt vor, die durch das EEG garantierten Preise für Erzeuger von Solarstrom zu senken. "Wir brauchen eine bessere Vermarktungslösung. Wer Strom ständig in ein überlastetes Netz einspeist, erhält dann weniger Geld - das ist Marktwirtschaft", sagte Habeck den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Besonders mittags im Sommer lässt sich mit Solarstrom am Markt kaum
noch Geld verdienen. Wenn wir also die garantierten Preise, die durch
das EEG garantiert werden, senken, überlegen sich viele, ihre
Solaranlagen nicht nur nach Süden, sondern auch nach Osten und Westen
auszurichten, um zu profitableren Zeiten Strom zu erzeugen."
Ziel
ist offenbar, dass Anlagen, die nach Süden ausgerichtet sind, weniger
lukrativ werden. Überschüssiger Strom könnte in Batteriespeichern
zwischengespeichert und abends genutzt oder eingespeist werden, führte
der Grünen-Politiker weiter aus. "Das erfordert ein Umdenken: Weg von
konstanten Strompreisen hin zu flexiblen Tarifen."
Beim Ausbau
des Energienetzes hin zu Erneuerbaren wirft Habeck Bayerns
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) derweil verantwortungsloses Handeln
vor, will aber an einer Strompreiszone festhalten. "Faktisch haben wir
zwei Stromzonen: den Norden und den Süden", sagte Habeck. "Bayern hat
den Ausbau erneuerbarer Energien durch die 10H-Regel lange blockiert.
Das rächt sich. Der Norden zahlt höhere Strompreise - aus Solidarität
mit Bayern. Und ich sage: Wir müssen solidarisch bleiben. Aber der Ärger
im Norden ist natürlich da, wenn Bayern sich weiterhin der
Verantwortung entzieht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur