Grüne warnen vor wirtschaftlichen Folgen sinkender Biodiversität
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann warnt nach dem Ende der UN-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali vor den wirtschaftlichen Folgen des Verlusts von Biodiversität. "Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine Krise der Artenvielfalt, die ebenso ernst ist, wie die Klimakrise - sie muss endlich auch so behandelt werden", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Der globale Naturschutz könne nur erfolgreich sein, wenn die
Weltgemeinschaft gemeinsam entschlossen handelt. "Eine intakte Natur
schützt uns direkt", erklärte Haßelmann weiter. Freifließende Flüsse
würden Hochwasser verhindern, stabile Bergwälder vor Lawinen schützen.
"Biodiversität ist unsere Lebensversicherung - die wir endlich ernsthaft
absichern müssen", sagte die Grünen-Politikerin.
"Die
wirtschaftlichen Folgen eines Biodiversitätsverlusts wären enorm und
betreffen Branchen wie Tourismus, Forstwirtschaft und Pharmazie."
Haßelmann weißt zudem auf das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
hin, mit man in Deutschland einen ersten Schritt getan habe für mehr
Schutz von Natur und Umwelt. "Jetzt brauchen wir eine nationale
Biodiversitätsstrategie mit klaren Zielen", sagte sie.
Dringend
notwendig seien außerdem weniger Pestizide auf den Feldern, der Schutz
von Mooren und die Wiederherstellung zerstörter Moore und Auen.
"Ökosysteme, die einmal zerstört oder Arten, die ausgestorben sind,
kommen nie wieder zurück", sagte Haßelmann. "Wir müssen jetzt handeln,
bevor es zu spät ist. Wir müssen erhalten, was uns erhält."
Die
Biodiversitäts-COP in Cali war am Samstag zu Ende gegangen. In wichtigen
Finanzierungsfragen gab es allerdings keine Einigung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur