Linke-Politiker Pellmann weist Vorwurf unlauterer Wahlkampfspenden zurück
Archivmeldung vom 16.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Leipziger Linkepolitiker Sören Pellmann hat Vorwürfe zurückgewiesen, seinen Wahlkampf um das Bundestagsmandat im Leipziger Süden im Sommer 2021 aus dubiosen Spenden finanziert zu haben. Neben Geldern von der Partei habe er Spenden von 161 Genossinnen und Genossen verwendet, teils auch größere Beträge, sagte er der Tageszeitung "nd.Der Tag".
Er reagierte damit auf Vorwürfe im Magazin "Spiegel" vom Samstag. Dort war von einer "Materialschlacht" die Rede. Unter Berufung auf Politiker von SPD, Grünen und FDP wurde eine Summe von 120.000 Euro genannt. Pellmann betonte, der Betrag sei "deutlich geringer" gewesen. Er merkte an, es sei "kein einziger Euro aus irgendeinem Unternehmen" dabei gewesen. Auch habe es keine Spenden russischer Staatsbürger gegeben. Der "Spiegel" hatte auf einen gemeinsamen Auftritt mit dem russischen Generalkonsul verwiesen. Pellmann sagte dem "nd", die genauen Ausgaben würden bis Ende des 2. Quartals im turnusmäßigen Rechenschaftsbericht des Landesvorstands transparent aufgelistet-
Pellmann hatte bei der Bundestagswahl in Leipzig eines von drei Direktmandaten gewonnen, die der Partei Die Linke trotz des Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde den Verbleib im Bundestag sichern. Die Partei rutschte durch das Ergebnis in eine Krise, die zuletzt durch Enthüllungen über Sexismus in den eigenen Reihen und den Rücktritt der Co-Bundesvorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow verschärft wurde. Auf einem Parteitag Ende Juni in Erfurt soll der Bundesvorstand neu gewählt werden. Pellmann sagte dem "nd", er wolle eine Kandidatur "nicht ausschließen". Er führe derzeit zahlreiche Gespräche mit Landes- und Kreisvorsitzenden sowie Basismitgliedern. In der Woche um Himmelfahrt wolle er sich dazu äußern, ob er sich um den Parteivorsitz bewirbt.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)