Schweitzer will Frau als Staatsoberhaupt
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) spricht sich für eine Frau in der Nachfolge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus.
"Es ist an der Zeit, dass eine Frau Staatsoberhaupt in Deutschland
wird", sagte Schweitzer dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). "Es ist ja
eigentlich kaum zu glauben, dass wir noch nie eine Bundespräsidentin
hatten. Mit der nächsten Wahl sollten wir das ändern." Steinmeier ist
bis Anfang 2027 gewählt, er kann keine dritte Amtszeit ausüben.
Schweitzer
warf zudem den Ampel-Parteien im Bund vor, mit ihren Streitigkeiten das
Vertrauen in den Staat zu untergraben. "Die Ampel in Berlin hat um den
Haushalt eine schlechte Soap Opera aufgeführt. Was soll dieses Drama?"
Am Ende werde keine der drei Regierungsparteien davon profitieren. "Vor
allem aber kostet es Vertrauen - in die Regierung, in den Staat", sagte
Schweitzer.
Der SPD-Politiker sagte, in der von ihm geführten
Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz regierten "drei erkennbar
selbstständige Parteien". SPD, Grüne und FDP hätten sich "auf eine
Koalition geeinigt, nicht auf eine Fusion. Wir gönnen uns aber
gegenseitig Erfolge". Er als Ministerpräsident wolle "eine erfolgreiche
SPD, erfolgreiche Grüne, erfolgreiche Liberale". Er vertraue seinen
Partnern. "Vertrauliches bleibt vertraulich, auch bei Gegenwind. In
Berlin erlebe ich das alles zu wenig."
Schweitzer forderte
indirekt Kanzler Olaf Scholz (SPD) dazu auf, verstärkt als
Sozialdemokrat aufzutreten. "Viele in der SPD wünschen sich, dass Olaf
Scholz wieder als Sozialdemokrat auftritt, nicht als Moderator von
Streithähnen", sagte er. Natürlich färbe das "schlechte Erscheinungsbild
der Koalition auf den Kanzler und dessen Partei ab", sagte Schweitzer:
"Ein Koalitionswahlkampf wird mit dieser Koalition nicht funktionieren."
2021 hatte Scholz gesagt, er strebe mehr als nur eine Amtszeit als
Kanzler mit der Ampel-Koalition an.
An der Debatte um eine
mögliche SPD-Kanzlerkandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius
wollte sich Schweitzer nicht beteiligen. Dies sei "eine komplett
hypothetische Frage". Man stelle als SPD den Kanzler, "er ist unser
Kandidat - wir werden mit Olaf Scholz in den Wahlkampf ziehen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur