MDR-Meinungsbarometer zu Hartz IV: Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben keine Angst vor sozialem Abstieg
Archivmeldung vom 05.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn Mitteldeutschland haben Menschen 15 Jahre nach der Einführung von Hartz IV keine Angst vor dem sozialen Abstieg. Das ist das Ergebnis einer großen nicht repräsentativen MDR-Befragung zu Meinungen und persönlichen Auswirkungen der Reform "Agenda 2010".
Demnach haben mehr als drei Viertel der Befragten keine Sorgen, einmal selbst sogenannte Hartz-IV-Leistungen beziehen zu müssen. Wer heute Arbeit suche, der finde auch eine, dem stimmten mehr als 80 Prozent der Befragungs-Teilnehmer überwiegend zu.
Etwa jeder fünfte Teilnehmer der Befragung hat selbst schon einmal Hartz IV-Leistungen erhalten und sich dabei vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen gefühlt. Das sagte fast die Hälfte aller betroffenen Befragten, rund jeder Dritte fühlte sich stark eingeschränkt. Dennoch sprach sich mit 95 Prozent eine überwiegende Mehrheit für das dem Sozialgesetz zugrunde liegende Prinzip "Fördern und Fordern" aus. Wer Leistungen vom Staat bekomme, müsse dafür auch Gegenleistungen erbringen.
Datenbasis: An der MDR-Befragung haben sich mehr als 12.000 Bewohner aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Die Umfrage wurde mit dem neuen MDR-Meinungsbarometer "mdrfragt" in der Zeit vom 29. Januar bis 2. Februar durchgeführt. Bei der nicht repräsentativen Online-Befragung können sich seit Mitte Januar die Einwohner aus den drei Ländern anmelden und zu aktuellen Themen ihre Meinung äußern. Bislang haben sich mehr als 15.000 Nutzerinnen und Nutzer angemeldet.
Quelle: MDR Exklusiv-Meldung (ots)