"Spiegel": Entlassener General Hars hatte Guttenberg zum Rücktritt aufgefordert
Archivmeldung vom 20.03.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Beschwerdebrief des Bundeswehr-Generals Henning Hars, der zu dessen Versetzung in den einstweiligen Ruhestand geführt hatte, ist jetzt im Wortlaut bekannt. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, habe der 54-Jährige in seinem Schreiben an den Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg die Entlassung des Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan scharf kritisiert.
Schneiderhan kenne er als "verlässlichen und gewissenhaften Berater" der Bundesregierung. Zudem habe Guttenberg mit der Entlassung des Staatssekretärs Peter Wichert einen schweren Fehler begangen. Hars belehrte den Minister, er sei "schlecht beraten" gewesen: "Man zerschießt im Gefecht nicht seine letzte Deckung." Am Ende des Briefs habe der Brigadegeneral Guttenberg gar zum Rücktritt aufgefordert. Ihm falle es mittlerweile schwer, dem Minister als obersten Kommandeur der Truppe noch das notwendige Vertrauen zu schenken. Käme Guttenberg bei einer Prüfung seiner Motive zum
Ergebnis, "dass politische Opportunität die Triebfeder Ihres Handelns war", schrieb Hars, könne er nur den Rückzug aus der Politik empfehlen. Nach Eingang des Briefes hatte der Verteidigungsminister auf Rat seines Hauses den Bundespräsidenten gebeten, den Brigadegeneral umgehend in den Ruhestand zu versetzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur