Mützenich kündigt Gespräche zur Anpassung der Wahlrechtsreform an
Archivmeldung vom 31.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wahlrechtsreform der Ampel hat SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich Gespräche mit den Koalitionspartnern Grünen und FDP sowie mit der Union zu Anpassungen der Reform angekündigt. "Ob wir jetzt noch gesetzgeberische Schritte gehen müssen, werden wir innerhalb der Koalition, aber auch mit der Union beraten", sagte Mützenich der "Rheinischen Post".
Der SPD-Politiker zeigte sich zufrieden mit dem Urteil: "Auch wenn wir
die ausführliche Begründung des Bundesverfassungsgerichts in der Kürze
der Zeit noch nicht umfassend prüfen konnten, hat sich bestätigt, dass
die grundlegende Reform des Wahlrechts im Kern verfassungsrechtlich
unbeanstandet bleibt." Damit hätten die Wähler ein Jahr vor der
Bundestagswahl die Gewissheit, dass der neue Bundestag eine Größe von
630 Mitgliedern habe und somit arbeitsfähig bleibe. Jede weitere
Änderung des Wahlrechts werde sich an den Vorgaben des
Verfassungsgerichts und der verlässlichen Größenbegrenzung des
Bundestages messen lassen müssen, so Mützenich.
Das
Verfassungsgericht hatte die Wahlrechtsreform der Ampel in weiten Teilen
als verfassungskonform bestätigt. Jedoch hatten die Richter auch
entschieden, dass die Grundmandatsklausel entgegen der Ampel-Reform
weiterhin Gültigkeit hat. Dies macht eine Gesetzesänderung notwendig,
eilt jedoch nicht. Denn das Gericht hat die Klausel wieder in Kraft
gesetzt, bis eine Gesetzesänderung vollzogen wird.
Die
Unionsfraktion im Bundestag forderte die Ampel-Regierung dennoch auf,
noch in dieser Wahlperiode eine neue Reform zu beschließen. Dabei müsse
gewährleistet sein, dass der siegreiche Kandidat eines Wahlkreises in
jedem Fall in den Bundestag einziehe: "Der Respekt vor dem Votum der
Wähler muss oberste Priorität besitzen", sagte der parlamentarische
Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe.
"Aus diesem Grund sollten wir noch in dieser
Wahlperiode einen gemeinsamen Weg finden, wie wir sicherstellen, dass
der Deutsche Bundestag auf etwa 600 Mandate verkleinert und zugleich
sichergestellt wird, dass die Sieger der Wahlkreise ihr gewonnenes
Mandat auch tatsächlich wahrnehmen können", so der CDU-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur