NRW-Integrationsminister vergleicht jubelnde Erdogan-Anhänger mit AfD-Wählern
Archivmeldung vom 26.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttNRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat das Wahlverhalten vieler Türkeistämmiger in Nordrhein-Westfalen und den Jubel über die Wiederwahl von Recep Erdogan als "befremdlich" bezeichnet. Bei der Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte sei die "Wertevermittlung offenkundig zu kurz gekommen", sagte Stamp dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Mit seinem autoritären Populismus habe Erdogan "offenbar mehr Anziehungskraft als die Werte des Rechtsstaats".
Das Abstimmungsverhalten der Deutschtürken ähnele "bizarrerweise" dem zahlreicher AfD-Wähler, "die ebenfalls auf autoritären Populismus hereinfallen". Er kündigte an, die Landesregierung werde dieser Herausforderung mit einer "erheblich verbindlicheren Integrationspolitik begegnen". Die Vermittlung von Werten müsse stärker in den Mittelpunkt rücken. In mehreren NRW-Städten waren am Sonntagabend Anhänger des türkischen Präsidenten auf die Straße gegangen, darunter in Köln und Essen. Es kam zu Autokorsos und Hupkonzerten.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)