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Frühere Verfassungsrichterin sieht geringe Chance für AfD-Verbot

Archivmeldung vom 17.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gähnen und gelangweilt (Symbolbild)
Gähnen und gelangweilt (Symbolbild)

Bild: Konstantin Gastmann / pixelio.de

Gertrude Lübbe-Wolff, frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht, hält wenig von einem AfD-Verbotsantrag. Die Chancen eines Verbots der Partei als Ganzes schätze sie als "schlecht" ein, sagte die Juristin der "Rheinischen Post".

"Man braucht jedenfalls mehr als Äußerungen oder Handlungen von einzelnen Personen, seien die auch noch so abstoßend. Es kommt auf die Partei als Ganzes an, und da braucht man eine gründliche Materialsammlung", sagte Lübbe Wolff, die an der Universität Bielefeld Staatsrecht lehrt. Selbst wenn die Voraussetzungen vorlägen, rät die Jura-Professorin von einem Verbotsantrag ab. "Dass man die gemäßigten Anhänger mit einem Parteiverbot zurückgewinnt, halte ich für zweifelhaft", sagte Lübbe Wolff. 

Womöglich zerstöre man gerade damit ihr Vertrauen in Rechtsstaat und Demokratie. Ein Scheitern des Antrags könnte die AfD nach Meinung der Verfassungsrechtlerin sogar als Erfolg für sich verbuchen. "Falls eine Ablehnung damit begründet würde, dass die Ziele der Partei und das Verhalten ihrer Anhänger nicht gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind, dass also entsprechend verfassungsfeindliche Äußerungen einzelner Akteure nicht der Partei als Ganzer zugerechnet werden können, wäre das für die Partei natürlich ein Triumph", sagte Lübbe Wolff.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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