Brandmauer: AfD will einem der beiden Unionsanträge nicht zustimmen
Die AfD will laut AfD-Chef Tino Chrupalla einem der beiden Entschließungsanträge der Union am Mittwoch zustimmen. Dem 27-Punkte-Entschließungsantrag der Unionsfraktion im Rahmen der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "wird die Bundestagsfraktion der Alternative für Deutschland nicht zustimmen", sagte Chrupalla dem "Tagesspiegel".
Einerseits enthalte dieser Punkte, durch die die Grundrechte deutscher
Bürger eingeschränkt werden könnten, so Chrupalla. "Andererseits würden
die außenpolitischen Maßnahmen der CDU/CSU einen baldigen Frieden in
Europa verhindern."
Die Union hatte zur Regierungserklärung von
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zwei Entschließungsanträge zum Umgang
mit Migration eingebracht. Dem Fünf-Punkte-Antrag und einer
Gesetzesänderung, die am Freitag abgestimmt werden soll, will die AfD
weiterhin zustimmen.
Der Fünf-Punkte-Antrag sieht dauerhafte
Grenzkontrollen an allen deutschen Staatsgrenzen, Zurückweisungen für
ausnahmslos alle Versuche illegaler Einreisen, die Möglichkeit von
Haftanträgen durch die Bundespolizei sowie unbefristete Haft für
ausreisepflichtige Personen, die die Behörden als "Gefährder" sehen. Der
Antrag mit 27 Forderungen sieht zusätzliche Befugnisse für die
Sicherheitsbehörden, wie etwa eine Neuauflage der mehrfach von Gerichten
gekippten Vorratsdatenspeicherung, sowie Strafverschärfungen vor.
Der
Großteil der Asylsuchenden, die nach Deutschland kommen, gilt zunächst
als "illegal eingereist", da sie Asylanträge nicht vor ihrer Einreise
stellen können. In Deutschland können sie allerdings das Grundrecht auf
Asyl oder die Garantien der Genfer Flüchtlingskonvention wahrnehmen und
legal ein Asylgesuch stellen. Werden die Anträge genehmigt, gelten die
Flüchtlinge als regulär aufhältig.
In seiner Antwort auf die
Regierungserklärung nach dem Ampel-Bruch im November hatte
Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) noch erklärt, verhindern zu
wollen, dass "auch nur ein einziges Mal eine zufällige oder tatsächlich
herbeigeführte Mehrheit mit denen da von der AfD zustande kommt". Denn
"das hätten diese Damen und Herren von rechts außen doch gerne, dass sie
plötzlich die Mehrheiten besorgen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur