Trittin: Wir produzieren Arbeitslosigkeit, weil wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremsen
Archivmeldung vom 06.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) geht davon aus, dass Arbeitsplätze verloren gehen, weil der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht vorankommt.
"In der Branche der Erneuerbaren Energien sind in den letzten 5 Jahren über 100.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, davon allein im Windbereich 30.000", kritisierte Trittin am Dienstagabend in der rbb-Sendung "Wir müssen reden!". "Das heißt wir sind gerade dabei Arbeitslosigkeit zu produzieren, weil wir den Ausbau einer klimafreundlichen [...] Technologie in Deutschland ausbremsen", so Trittin weiter.
Man müsse das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien spürbar erhöhen, um die Klimaziele zu erreichen, mahnte Trittin. Er rechnete vor, dass zur Erreichung der Klimaneutralität noch einmal doppelt so viel Windkapazität hinzugebaut werden müsse, wie in den letzten 20 Jahren gebaut wurde. Das sei die Konsequenz aus den Klimaschutzzielen der Großen Koalition.
Im aktuellen Klimaschutzgesetz hatte sich die Bundesregierung verpflichtet bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu sein. "Fridays For Future"-Sprecherin Emma Fuchs machte in der Sendung ebenfalls noch einmal deutlich, dass Klimaschutz erheblich billiger sei, als gar nichts zu unternehmen. "Für ungefähr 1 Euro, den wir für Klimaschutzmaßnahmen ausgeben sparen wir 15 Euro an Klimaschäden", so die Klimaaktivistin im rbb-Fernsehen. "Wir brauchen Klimaschutz. Denn sonst können wir diesen Planeten nicht retten", so Fuchs.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)