SPD-Fraktionsvize für schärfere Gesetze gegen Energie-Spekulanten
Archivmeldung vom 11.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Fraktionsvize Matthias Miersch hat wegen explodierender Energiepreise die Bundesregierung aufgefordert, härter gegen Spekulanten vorzugehen, die am Ukraine-Krieg verdienen. "Ich bin dafür, dass wir der Spekulation im Energiemarkt stärker Einhalt gebieten sollten", sagte er der "Rheinischen Post".
"Da
müssen Bundesregierung und EU-Kommission etwa eine Verschärfung des
Kartell- und Wettbewerbsrechts erwägen." Der Anführer des
einflussreichen linken Flügels in der Bundestagsfraktion hält einen
kompletten Verzicht auf Öl, Gas und Steinkohle aus Russland für denkbar.
"Wir sollten uns einen Stopp der russischen Energie-Importe als letzte
Option offenhalten." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnen dies derzeit ab.
Die
Vorräte für diesen Winter reichten. "Aber die Versorgungssicherheit für
den Herbst und Winter 2022/23 vor allem bei Gas herzustellen, ist alles
andere als trivial", so Miersch. Trotz des Krieges dürfe Russlands
Bedeutung für den weltweiten Klimaschutz langfristig nicht außer Acht
gelassen werden. Das Pariser Klimaschutzabkommen gelte weiter.
"Wir
werden alle Staaten, auch Russland, brauchen, um die Ziele zu
erreichen. Energiepolitik kann auch etwas Friedensstiftendes sein." In
der Diskussion um weitere staatliche Entlastungen der Verbraucher bei
Sprit- und Heizkosten mahnte der Umweltexperte zu Realismus.
"Populistische Schnellschüsse sind mit der SPD im Bundestag nicht zu
machen."
Es sei falsch, den Menschen zu suggerieren, durch
Steuersenkungen würden Energiepreise automatisch sinken. Die
Ampel-Koalition hat bereits ein Maßnahmenpaket geschnürt, um Pendler,
Geringverdiener und Stromkunden zu entlasten. "Das sind
Milliardenausgaben, die ihre Wirkung erst noch entfalten müssen."
Dennoch erwarteten viele Menschen zu Recht, dass die Koalition auf die
aktuelle Preisentwicklung reagiere und soziale Härten abfedere.
Quelle: dts Nachrichtenagentur