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Wohnungslosenhilfe: Mehr Frauen ohne Bleibe und von Gewalt bedroht

Archivmeldung vom 24.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jobcenter und Politik sorgen für zehntausende Obdachlose Deutsche pro Jahr: Hauptbetroffene: Alleinerziehende mit Kindern (Symbolbild)
Jobcenter und Politik sorgen für zehntausende Obdachlose Deutsche pro Jahr: Hauptbetroffene: Alleinerziehende mit Kindern (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Immer mehr Frauen in Deutschland haben nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe keine eigene Bleibe und sind in Notunterkünften von Gewalt durch Männer bedroht.

"Es ist eine prekäre und gefährliche Situation für Frauen, dass es immer noch Gemeinschaftsunterkünfte und sogar sanitäre Anlagen gibt, die nicht nach Geschlechtern getrennt sind", sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Werena Rosenke, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Die Frauen sind dort völlig ungeschützt. Waschräume sind nicht abschließbar. Außerhalb von Unterkünften leben sie oft in Mitwohnverhältnissen, um nicht auf der Straße zu sitzen. Dafür erwarten Männer in der Regel Sex", sagte Rosenke.

Der Anteil der Frauen unter den Wohnungslosen sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf jetzt 27 Prozent gestiegen. Die größte Gruppe stellten die unter 25-Jährigen dar. Ihr Anteil belaufe sich auf 23 Prozent gegenüber 17 Prozent bei den Männern in dieser Altersgruppe. Rosenke forderte die Einrichtung von Hilfeeinrichtungen und Unterkünften, die ausschließlich Frauen vorbehalten sind. Ferner appellierte sie an die Bundesregierung, einen Schuldenerlass für die Wohnungslosen zu ermöglichen, die bei Krankenkassen Schulden haben. Außerdem sollten Bund, Krankenkassen und kassenärztliche Vereinigungen einen Notfallfonds bilden, aus dem Behandlungen der Wohnungslosen bezahlt werden können. Dieser Fonds müsse sich auf 150 Millionen Euro pro Jahr belaufen.

Quelle: Rheinische Post (ots)


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