Evakuierungsaktion der Bundeswehr in Libyen - Grüne klagen wegen Missachtung des Parlaments
Archivmeldung vom 16.06.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Evakuierung von 132 Europäern aus der libyschen Wüste durch die Bundeswehr hat ein juristisches Nachspiel. Eine Klage der Grünen-Fraktion beim Bundesverfassungsgericht steht nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" unmittelbar bevor.
Vorwurf: Die Regierung habe die Mission unter Waffen ohne die notwendige Erlaubnis des Bundestages durchgeführt. Dies habe "notfalls nachträglich" erfolgen müssen. Es handle sich daher um eine "brutale Missachtung des Parlaments". Die Regierung hatte den Einsatz nachträglich zur "gesicherten Abholung" heruntergestuft. Wie die Rheinische Post unter Berufung auf den Bundeswehrverband weiter berichtet, sind die an der Operation beteiligten Soldaten deshalb stark verunsichert. Es gehe um die Grundsatzfrage, auf welcher juristischen Basis sie beim nächsten Alarm ins Flugzeug befohlen würden und wie ein eventueller Schusswaffengebrauch dann beurteilt werden könne.Bei der unter strengster Geheimhaltung mit zwei Transportflugzeugen von Kreta aus durchgeführten Operation waren am 26. Februar 132 Mitarbeiter von Ölförderfirmen aus dem Bürgerkrieg in Libyen evakuiert worden.
Quelle: Rheinische Post (ots)