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Städtebund will mehr verkaufsoffene Sonntage

Archivmeldung vom 29.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gerd Heinz Richard Landsberg (2018)
Gerd Heinz Richard Landsberg (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Angesichts der Umsatzeinbrüche bei vielen Einzelhändlern fordert der Städte- und Gemeindebund mehr verkaufsoffene Sonntage. "Wegen der Konkurrenz zum Onlinehandel, der 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche geöffnet ist, plädieren wir dafür, die Ladenöffnungszeiten flexibler zu gestalten", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Handelsblatt".

Dazu gehörten "in einem gewissen Umfang" auch zusätzliche verkaufsoffene Sonntage. "Wir verstehen die Einwände der Gewerkschaften und der Kirchen, aber wenn am Ende der Einzelhandel in den Städten stirbt, ist niemandem geholfen." Kritisch sieht Landsberg die Forderung nach Konsumgutscheinen für die Bürger. Das sei "sicher keine langfristige Lösung und könnte vielmehr zu einem Strohfeuer-Effekt führen", sagte er.

Es müsse stattdessen gelingen, die Innenstadtzentren wieder dauerhaft attraktiv zu machen und den Bürgern ein gutes Einkaufserlebnis zu ermöglichen. "Durch eine solche nachhaltige Strategie ist auch den Geschäften und Gastronomiebetrieben mehr geholfen als durch kurzfristige Instrumente." Der Städtebund-Chef sieht viele Einzelhändler angesichts des Dauer-Lockdowns und der damit verbundenen Geschäftsschließungen "vor einer existenziellen Krise". Die Kommunen müssten daher in die Lage versetzt werden, die Innenstädte und Ortskerne zu erhalten, weiterzuentwickeln und dem Handel und den Bürgern so ein "attraktives Umfeld" zu bieten, so Landsberg. Der Städte- und Gemeindebund bekräftigte seine Forderung nach einem Innenstadt- und Ortskernfonds.

"Dieser Fonds sollte mehrere Milliarden Euro umfassen." Für die Finanzierung will der Städtebund die großen Onlinehändler mit einer neuen Abgabe zur Kasse bitten. Zur Begründung wies Landsberg darauf hin, dass Onlinehändler die Infrastruktur der Städte nutzten, aber regelmäßig keinerlei Steuern, Beiträge und Abgaben zahlten. "Soweit der stationäre Handel ebenfalls online tätig ist, was wir ja fordern und fördern, kann in diesem Bereich die entsprechende Abgabe mit der Gewerbesteuer verrechnet werden", sagte Landsberg.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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