Ökonom Schmieding erwartet Schuldenbremse-Reform
Archivmeldung vom 17.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićHolger Schmieding, Chefvolkswirt der Privatbank Berenberg, erwartet eine Reform der Schuldenbremse nach der nächsten Bundestagswahl. "Ich würde viel darauf wetten, dass eine unionsgeführte Regierung - egal ob mit Grünen oder SPD - als erstes die Schuldenbremse modernisieren wird", sagte er dem Wirtschaftsmagazin Capital.
"Sie wird sie nicht abschaffen, aber mehr Spielraum für Investitionen
kreieren, so wie das die große Mehrheit der Volkswirte fordert." Die
Wirtschaftspolitik der aktuellen Ampel-Koalition verteidigte der Ökonom
gegen allzu harte Kritik: Die Ampel sei "in vielen Bereichen auf den
richtigen Kurs eingeschwenkt", wegen der Schuldenbremse könne sie "auch
nicht das machen, was anderen Ländern offensteht - etwa einfach mehr
Geld in den öffentlichen Dienst stecken oder die Unternehmenssteuern
senken".
Gleichzeitig kritisierte Schmieding die kommunikative
Linie der Regierung. Deren Ergebnisse würden "nicht gut genug
präsentiert, es fehlt ein guter Kommunikator".
So herrsche "eine
hohe politische Unsicherheit, insbesondere in der Energiepolitik - das
trägt zu einer Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen bei".
Quelle: dts Nachrichtenagentur