GEW bemängelt Dialog zwischen Kultusministern und Lehrerverbänden
Archivmeldung vom 12.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttIlka Hoffmann, Schulbeauftragte im Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), bedauert den mangelnden Dialog zwischen der Kultusministerkonferenz und Lehrergewerkschaften in der Coronakrise.
"Wir waren unter anderem nicht zum KMK-Gespräch eingeladen, da waren lediglich Virologen und Bildungswissenschaftler. Die Gewerkschaften als Vertretung der Lehrerschaft wurden also nicht gehört: Das ist sehr bedauerlich und eine vertane Chance in der Krise", sagte Hoffmann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Sie und ihre Kollegen verfolgten die Entscheidungen der Politik zurzeit mit großem Misstrauen, so Hoffmann. Vom "Versuchsfeld Schule" sei unter Kollegen aufgrund der Bestrebungen zur Rückkehr in den Normalbetrieb die Rede. Viele Pädagogen fühlten sich wie Teilnehmer eines Experiments. "Mediziner sagen ja sogar ganz offen, dass man in der Schule das Infektionsgeschehen gut beobachten kann. Da fühlen sich die Lehrkräfte aktuell überhaupt nicht wertgeschätzt, auch Erzieher nicht", sagte die GEW-Vertreterin. Lehrer und Erzieher fühlten sich zurzeit als "Menschen zweiter Klasse" von der Politik behandelt. "In manchen Bundesländern sind sie zwar mehr in Entscheidungen eingebunden, in anderen Bundesländern wiederum gar nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur