Landkreistagschef: Große Verunsicherung durch Beherbergungsverbote
Archivmeldung vom 12.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, hat die umstrittenen Regeln für deutsche Reisende aus Corona-Hotspots kritisiert. "Das in den Ländern uneinheitlich eingeführte Beherbergungsverbot hat zu einem rechtlichen, im Alltag kaum zu überblickenden, Flickenteppich und großer Verunsicherung in der Gesellschaft geführt", sagte Sager dem Nachrichtenportal T-Online.
Das Beherbergungsverbot sei zudem nur ein Tropfen auf den heißen Stein und deshalb in seiner Verhältnismäßigkeit rechtlich fragwürdig. "Die Verkehrsströme zwischen den Bundesländern sind im viel größeren Maße auf Pendler oder Tagesbesucher zurückzuführen."
Nicht die Übernachtung sei gefährlich, sondern die Nichteinhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, sagte Sager. "Diese müssen konsequent bundesweit befolgt werden. Dann bräuchte es auch kein Beherbergungsverbot." Nach einem Beschluss von Bund und Ländern aus der vergangenen Woche dürfen in einigen Bundesländern Menschen aus deutschen Corona-Hotspots nur noch dann beherbergt werden, wenn sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Diverse Länder haben sich der Regelung jedoch nicht angeschlossen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur